Satellitenverbindungen (mit dem IC-705)

Um Funkverbindungen mit sich schnell bewegenden Objekten wie der ISS oder nicht-geostationären Satelliten herstellen zu können, bedarf es aufgrund des Doppler-Effekts einer gegenläufigen Korrektur der Sende- und Empfangsfrequenzen. Das bedeutet: vom Aufgang (AOS, Acquisition Of Signal) bis zur maximalen Elevation (TCA, Time of Closest Approach) ist die Empfangsfrequenzen der Bodenstation höher, die Sendefrequenz niedriger - der Satellit bewegt sich zur Bodenstation zu. Zwischen TCA und Untergang (LOS, Loss Of Signal) ist es genau umgekehrt, da sich der Satellit von der Bodenstation wieder wegbewegt.

Am Beispiel des APRS Digipeaters der ISS mit einer Nominalfrequenz von 145,825 MHz wären das etwa 145,830 MHz Rx und 145,820 MHz Tx bei AOS (Aufgang) und 145,820 MHz Rx und 145,830 MHz Tx bei LOS (Untergang). Im Falle des FM-Repeaters der ISS ist es allerdings nicht mehr ganz so einfach, da der Downlink im 70cm Band ist, der Uplink auf 2m, die Frequenzverschiebung ist hier empfangsseitig größer als sendeseitig.

Nun kann man einerseits die jeweiligen Frequenzpaare beliebig feingranular ins Gerät einspeichern und dann während eines Überfluges zwischen den einzelnen Speicherplätzen wechseln.

Eine andere Möglichkeit bietet der ICOM IC-705 mit der am USB-Port aufgelegten CI-V Schnittstelle, welche es erlaubt, einerseits die Empfangsfrequenz auszulesen und andrerseits die Sendefrequenz einzustellen.

Als Voraussetzung dazu muss die Nominalfrequenz im Split-Modus am Gerät eingestellt werden bzw. komfortablerweise abgespeichert werden. Die Vorgehensweise dazu ist im Basic-Handbuch des IC-705 im Kapitel 4-11 ("Receiving and Transmitting") beschrieben.

Die Sendefrequenz wird nun von einer Software abhängig von den Nominalfrequenzen für Rx/Tx sowie der aktuell eingestellten Empfangsfrequenz nach folgender Formel berechnet:

fTx = fTx0 - ΔfTx = fTx0 - ΔfRx * ( fTx0 / fRx0) = fTx0 - ( fRx - fRx0 ) * ( fTx0 / fRx0)

fTx, fRx ... Sende- / Empfangsfrequenz
fTx0, fRx0 ... nominelle Sende- / Empfangsfrequenz

Der Quellcode der Software ist unter https://github.com/pe-jot/QtCIV zu finden und ist in C++ / Qt geschrieben, da Qt Cross-Plattform kompilierbar ist und damit nicht nur unter Windows, sondern auch für Linux und Mac Benutzer zur Verfügung steht. Rein theoretisch ist damit auch ein Betrieb mit einem Raspberry Pi möglich.

Für Windows stehen die kompilierten Binaries unten zum Download zur Verfügung. Zum erfolgreichen Betrieb der Software ist das Microsoft Visual C++ Redistributable Paket erforderlich, welches aber in den meisten Fällen bereits am PC installiert ist, nötigenfalls aber von der Microsoft-Website bezogen werden kann.

Das Programm erkennt beim Start den über USB mit dem PC verbundenen ICOM IC-705 Transceiver selbstständig und liest auch die initialen / nominellen Frequenzen aus. Durch Klick auf den "Sync" Button wird die Frequenzsynchronisierung aktiviert - eine Veränderung der Empfangsfrequenz mittels VFO-Rad wirkt sich dann unmittelbar auf die vorgewählte Sendefrequenz aus. So kann mithilfe des Scope-Screens (Wasserfalldiagramm) präzise auf die akutelle Frequenz gestellt werden.

SatSync v1.0 Binaries